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CRT-Monitor Helme \o/

Vor knapp einem Monat hatte Armin die Idee, wir könnten uns doch ein paar alte CRT Monitore auf den Kopf setzen, natürlich muss man erst einmal noch welche finden (und auf diese seltsame Idee kommen).  Auf dem Schrott gibt es diese nur noch sehr begrenzt, also wurden sie in einem Internetauktionshaus geordert. Das nächste Problem ist ein passendes  LCD-Panel zu finden – auch hier hilft ein Internetauktionshaus weiter, da gibt es noch eine handvoll LC-Laptop-Displays im 4:3 Format. 16:9 ist nur sehr bedingt eine Option, sobald die Höhe passt sind sie viel zu breit. Die Monitore sind 15″, da passt der Kopf bequem rein  und sie sind noch nicht zu schwer und zu Unhandlich, aber 14″ wäre auch noch eine Option gewesen, aber da findet man noch weniger LCDs die passen.

Für die Ansteuerung von dem Display und für die Rechenarbeit haben wir einen BananaPI. Der verbaute AllwinnerA20 SoC kann direkt LVDS ausgeben, sodass wird keinen Konverter brauchen und das Display direkt ansprechen können. Außerdem hab ich das ganze bereits schon einmal gemacht (und dokumentiert!, was es dieses mal besonders einfach macht – für Interessierte gibt es da eine genaue Erklärung wie man BananaPI konfiguriert, darauf werde ich hier verzichten -> https://kekse23.de/2015.09.16/497/bananapi-und-lvds-notebook-display/).

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Da ein Adapterkabel von diesem LCD zu dem BananaPi zu finden nicht möglich ist, wird eines selbst gebaut. Praktischerweise sind am LCD ein paar Lötpads für die wichtigsten Anschlüsse, das sind 3 paare LVDS Datenleitung und ein paar Clock, genutzt wird hier Wickeldraht (da dieser wunderschön dünn ist) paarweise verdrillt und mit ein bisschen Kupferklebeband abgeschirmt. Die Belegung am BananaPI gibt es wie immer im Datenblatt und die Werte fürs Display ebenfalls, diese müssen in die Fex-Konfig eingetragen und auf der SD-Karte Platziert werden. Weiter benötigt die Elektronik im Display noch 500mA bei 3,3V, welche über einen separaten Step-Down-Wandler bereitgestellt werden, dieser wird direkt von der Eingangsspannung gespeist.

Die Hintergrundbeleuchtung bekommt wieder einen enable Pin am BananaPi, welcher auch in der Fex-Konfig eingetragen wird. Als Spannungsversorgung dient ein zweiter Step-Down-Wandler auf 5V, von denen die Hintergrundbeleuchtung 1A und der BananaPi 0,5A bekommen. Beide Spannungswandler werden mit Akkuspannung Versorgt, welche im Bereich zwischen 8V und 22V liegen darf, was den Einsatz von verschiedenen Akkus und Netzteilen sehr flexibel macht. Der BananaPi verfügt über einen Ladecontroller der einen 1-Zellen Li-ion oder Li-polymer Akku benutzen kann, hier haben wir eine einzelne 18650er Zelle angelötet, damit kann man den Hauptakku tauschen oder abschalten ohne das der BananaPi gleich ausgeht.

Um das Display zu befestigen wird der Rand mit PU-Schaum-Klebeband abgeklebt und das Display wird von hinten mit leichtem Druck eingeklemmt. Der Rest der Elektronik wird mit Heißkleber an der Rückseite vom Display befestigt.

Zur Befestigung am Kopf verwenden wir einen Bauarbeiterhelm, dieser wird ein wenig an die Form angepasst und mit Styroporplatten und Kleber an passender Stelle fixiert. Für den Blick nach draußen wird eine Art Periskop verwendet, dazu werden 2 Spiegel im jeweils 45° Winkel angeordnet sodass man unter dem Monitor eine Spalt zum durchsehen hat. Der zweite Spiegel ist leicht gewölbt, was das Blickfeld vergrößert und für seltsame Verzerrungen sorgt, was das Gehirn aber auch lernen kann.

Durch das Gewicht im vorderen Teil wird die ganze Konstruktion Kopflastigt, was man kompensieren kann indem man die Akkus ganz hinten befestigt, mit Li-Ion Zellen wiegt das passende Gegengewicht bei meinem Modell in etwa 140Wh, was an die 12-14h Laufzeit bringt. Hier zeigt sich das man auf ein Laptop-LCD angewiesen ist, ein Desktop LCD Panel ist hierfür viel zu schwer und Energiehungrig. Durch die Flexible Eingangsspannung kann belibige Li-Polymer, Li-Ion, Ni-MH oder Bleigel Akkus nutzen, darunter fallen auch Modellbau-Akkus oder normale Laptop-Akkus mit passendem Adapter. Man sollte nur auf die rechtzeitige Abschaltung der Akkus achten, um diese nicht zu tief zu entladen (die Schutzschaltung im Laptop-Akku (Modellbau-Akkus haben so etwas nicht) reicht hierfür meist schon (auch wenn es nicht so gedacht ist, aber für eine richtige Akkuüberwachung war die Zeit und Lust nicht da)).

Als Software haben wir uns diesmal für Armbian entschieden, denn es scheint nicht ganz so mies zu sein wie die anderen Systeme dafür. Es ist auch wieder ein kleines an BananaPi angepasstes Debian Jessie. Darauf läuft xfce, dazu gnash für flash, ffplay für Videos, feh für Bilder und FCEUX als NES Emulator (mit Gamepad). Das ganze ist so konfiguriert das es sich automatisch mit einem Wlan Hotspot verbindet und dann über SSH gesteuert werden kann.

 

 

 

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